"die herrlichkeit des lebens.
am größten ist das glück, wenn es ganz klein ist."
franz kafka
"die herrlichkeit des lebens.
am größten ist das glück, wenn es ganz klein ist."
franz kafka
ich sortiere mich in kürzeren abständen. ich benötige mehr input für meine grauen zellen. je mehr ich lese, umso mehr brauche ich nachschub. egal ob ein kurzes flüchtiges abenteuer oder die sinngebende und augen öffnende lektüre - ich atme dieses jahr viele bücher ein und ziehe mir meine lektionen daraus. einige passagen sind erinnerns- und erhaltenswert. ich sammle sie und beuge sie mir in meine eigene form.
beim wäsche machen habe ich die besten eingebungen. backen ist meine therapie, da kann ich meine gedanken sortieren, da kommen mir die besten ideen.
manche sprüche retten nicht die welt - meinen tag aber oftmals schon. meine
spruchsammlung ist riesig. ich nehme sie zu mir in meine obhut, weil
sie mir in den verschiedensten situationen helfen,
glück-verzweiflung-verzagen-resignation-unverständnis-trauer-wut-sprachlosigkeit
auszudrücken. sie ordnen das geschehene ein und zeigen perspektiven an,
zeigen mir den weg aus der jeweiligen gefühlslage. sie schaffen
verständnis für das handeln anderer. bildlich gesehen sind sie quasi der
untertitel in meinem kopfkino.
krise ist ein produktiver zustand, man muss ihr nur den beigeschmack einer katastrophe nehmen. max frisch.
meine eigenen prioritäten wurden an einem bestimmten punkt unwichtig und es galt nur noch katastrophen zu entschärfen und nach vorgegebenem ultimatum zu funktionieren. menschen ohne eigene prinzipien, ohne eigenen standard schmissem mich aus meiner komfortzone. ich schwankte zwischen sprachlosigkeit und großen worten. ein glück, dass ein paar meiner kollegen ihre stärken gewinnbringend für das große ganze eingesetzt haben und wir so zum ziel gekommen sind. the show went on!
gesundheit - lernen wir dieses jahr - ist das wichtigste gut. ohne sie läuft es nicht mehr rund. die zeit miteinander ist begrenzt. gesundheit - körperlich und seelisch - beschäftigt uns das ganze jahr über und entscheidet über jahrelange traditionen, die nicht in gewohnter form genossen werden konnten. seelisches ungleichgewicht bedeutete aber auch harte aufbauarbeit im alltag.
geschichten werden vergessen, wenn niemand sie mehr erzählt.
neben all den schweren dingen und den getanen unsichtbarkeiten, so sehe ich in meinen handyfotos auch viel leichtigkeit. das feierabendeis auf dem weg zum auto. viele bilder von unserem sommerwohnzimmer im sonnenschein. uns war es mehrfach vergönnt, in den urlaub zu fahren. musik haben wir live spüren und genießen können. wir haben kultur gelebt und waren sehr viel im umland unterwegs mit den kids.
große und kleinere kreativ-projekte gaben mir aufschwung. ich liebe das gefühl von papier zwischen meinen fingern und wie sich die seiten blättern und biegen lassen. ich liebe es, dass die lagen ein bündel ergeben - voll gefüllt mit meinem herzblut. ich liebe den geruch von holz, das kribbeln im bauch, wenn eine meiner ideen zur umsetzung kommt. ich liebe es, zuzusehen wie ich aus einem simplen material oder einer einfachen ausgangslage ein stück von mir selbst einbringen kann und es umwandle in etwas völlig neues.
urlaub
ein so mächtiges wort - es birgt große wünsche und ist voller hoffnungen auf freiheit, ungebundenheit, zwanglosigkeit und erholung vom alltag.mittlerweile nimmt man sich dinge konkret vor für den urlaub. die kollegen wünschen am letzten arbeitstag „schönen urlaub!“ und fragen nach, welche pläne man gemacht hat.
]kein handy / digital detox.
einzige ausnahme:zum notieren flüchtiger gedanken oder wiederkehrender . die bilder darin erzeugen nur noch mehr druck, die ferien so erholsam und effektiv im gegensätzlichen zu verbringen. fotos von den tollsten sehenswürdigkeiten, schon tausendmal gesehen diese postkartenmotive und doch jede einzelne knipserei ein nadelstich. originelle ausschnitte-raffiniert getroffen, künstlerisch. dass das nur ausschnitte ohne ton sind vergisst man dabei. eine blubberblase die spiegelt, was man im urlaub alles erleben kann.
] freiheit
tun und lassen was man will. in den tag hinein. faul sein. an nichts vorbeilaufen und denken: „das muss noch getan werden“. kurze wege. keine zwänge. nur wollen. nicht müssen. trifft halt nur zu hundert prozent auf einen individualreisenden zu. im verbund, gilt es ja auf alle rücksicht zu nehmen und alle bedürfnisse unter einen hut zu bringen. dass das nicht in alle richtungen einvernehmlich funktioniert ist klar. da wischen die monumentalen oder künstlerisch wertvollsten motive die drückende stimmung einfach hinfort und täuschen friede-freude-eierkuchen vor. der blickwinkel ist nämlich nur ein einzelner und vielleicht auch ein verzweifelter versuch sich das erlebnis schönzureden und darüber hinwegzusehen, dass es eigentlich keinen spaß macht.
]erholung vom alltag
durch was? durch verzicht? fehlende reize. keine termine und verpflichtungen. nicht abgelenkt sein von den pflichten. in genau diesen paar tagen alles wieder reinzuholen, was das hamsterrad einem an energie klaut? wie lächerlich. dennoch freue ich mich immer auf die urlaubszeit. das kribbeln im bauch schon wochen vorher, die vorfreude auf die ersehnte auszeit, das süße nichtstun. das trägt mich länger als die kurze phase des hl. urlaubs. diese gefühle und die fotos, die ich geschossen habe.
]ruhe
soweit möglich und nötig. den kopf leerpusten und nichts mehr drinnen lassen. damit wieder neues reinkann.
]bewusstsein schaffen / inspiration sammeln
wie geht es weiter? was kommt danach? wo geht es hin? pläne schmieden, wo gerade das doch gefälligst unterlassen werden soll. man soll sich doch ungezwungen fühlen, frei von den dingen, die zuhause auf einen warten. diese ausgebremste zeit lässt mich aber ganz gut meine wünsche erkennen, meine ziele formulieren und den weg zu finden, den ich nach dem urlaub weitergehen möchte. bin nicht abgelenkt von meinen verpflichtungen und aufgaben, die meinen tag füllen. hier kann ich verschnaufen und meine gehirnkapazität für solche gedanken großzügig verplempern.
]zeit nehmen / zeit haben / zeit verplempern / zeitlos sein
zeit. der schlüssel zu meinem persönlichen glück. oft ist die türe verschlossen, weil ich den schlüssel dazu verloren habe. sich mal wieder um sich selbst kümmern oder sich kontrolliert verkümmern lassen. welchen wochentag haben wir heute? welches datum? egal - hier ist es nicht wichtig. einzig und allein hunger und durst, müdigkeit, lust auf abkühlung oder zerstreuung regeln hier den tagesablauf.